Ebenbilder
Ruhrlandmuseum Essen 2002

Kurator: Jan Gerchow

Der menschliche Körper als Thema
einer Ausstellung, die fast aus-
schließlich aus dreidimensionalen
(historischen) Objekten besteht.

Ein breites Spektrum, das von
miniaturhaften Reliqienschreinen,
über Nach- und Abbildungen von
Körperteilen, bis zu anatomischen
Modellen, reicht.

Objekte, die eine kultische oder
memoriale Funktion hatten,
werden mit Ausstellungsstücken,
die als Anschauungs- und Unter-
richtsmaterial dienten,
konfrontiert.

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Ein großes, in parallele Streifen
gegliedertes Podest bringt Be-
wegung in den Raum und betont
die Eingangsrichtung.

Die beiden Stifterfiguren im
Hintergrund waren an ihrem
Originalstandort, dem Naumburger
Dom, in die Architektur des Ge-
bäudes eingebunden. Hier sind
sie über Metallkonsolen mit einer
Sichtbetonsäule des Museumsge-
bäudes verbunden.

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Der Wechsel zwischen leeren
und vollen Podestflächen erzeugt
einen Rhythmus, die dreidimen-
sionalen Objekte sind auf gläser-
nen Brücken, mit Distanz zu den
Besuchern, zwischen Bahnen aus
verzinktem Stahlblech eingefügt.

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Von Angesicht zu Angesicht: Mas-
ken und Abformungen menschli-
cher Köpfe werden auf die Augen-
höhe der vor ihnen stehenden
Besucher angehoben.

Die seriell angeordneten Objekte
liegen auf farbigen, lichtdurchläs-
sigen Gläsern. Objekte und Glas-
böden werfen verschiedenfarbige
Schatten auf die rückwärtige Wand
und den Fußboden.

Die feingliedrige Rahmenkonstruk-
tionist auf ihre Hauptfunktionen
reduziert: Tragen, Abstand schaf-
fen, die Objekte auf die Sichthöhe
der Besucher bringen.

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Eine römische Skulptur (links) und
spätmittelalterliche Stifterfiguren
(rechts) treten in einen räumlichen
Dialog mit zeitgenössischen Kunst-
werken.

Die historischen Skulpturen sind
leicht überhöht präsentiert, die
beiden modernen Kunstwerke
stufen sich nach unten, zum
Boden hin, ab. Die Installation
endet mit der am Boden liegenden
Skulptur „The Matrix of Amnesia“
von John Isaacs, vor einer weiß
hinterleuchteten Wand. 

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Skizze zur Strukturierung der Aus-
stellung: Podest in der Mitte des
Hauptraums, über das Skulpturen,
zu zwei mittelalterlichen „Säulen-
heiligen“, die von einer Gebäude-
stütze auskragen, „ziehen“. Paral-
lel dazu (links) ein Filmausschnitt,
der eine sich in ruckhaften, „höl-
zernen“ Schritten bewegende
Mönchs-Marionette zeigt. Auf der
rechten Raumseite, auf einem
schmalen Bord seriell angeordnet,
Abformungen menschlicher Köpfe.
Vom hinteren Ende des Raumes
(im Plan oben rechts) „blicken“
zwei lebensgroße Modelle auf die
entlang des Bords gehenden Be-
sucher. Gegenüber der Filmprojek-
tion (Plan Mitte) führen an gläser-
nen Tablaren abgehängte Mario-
netten in den Annex-Raum.

 

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Eine gläserne Wand als Grenze
zwischen Leben und „Nach-Leben“.
 
Auf der linken Seite erinnernde
Vergegenwärtigung Verstorbener,
auf der rechten Seite die Fiktion
eines künstlichen (ewigen)
„Lebens“.

Ein niedriger Rahmen, in dem
Totenmasken in eigenen Be-
hältern aufliegen, ist mit der
höher liegenden Vitrine, aus der
Memorialbüsten in Richtung der
Besucher blicken, verbunden.

Auf der rechten Seite der Vitrine
wird scheinbar künstlich erzeug-
bares Leben durch einen
japanischer „Gesichtsroboter“
dargestellt.

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Drei Vitrinen bilden ein fragiles
Gleichgewicht.

Durch die asymmetrische An-
ordnung der Vitrinen, die senk-
rechte Präsentation der Objekte
der mittleren Vitrine und die
Einlageböden aus blau einge-
färbtem Glas werden die Mini-
aturen hervorgehoben.

Die Tragkonstruktion ist auf ein
Rohr, das auf zierlichen Stelzen
aufliegt, reduziert.

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Im Vordergrund Prozessions-
figuren und Gliederpuppen,
die auf gläsernen Tafeln, die
zwischen die verzinkten Blech-
elemente des Podests eingelegt
sind, präsentiert werden.

Dahinter die beiden Stifterfiguren,
über Metallkonsolen mit der Sicht-
betonsäule des Museumsgebäudes
verbunden.

Im Hintergrund, in Vitrinen, Wachs
moulagen für medizinische Studien.
Die Ausstellung besteht fast aus-
schließlich aus dreidimensionalen
Objekten.

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Sequenz rechte Raumseite:
Beim Betreten des Ausstellungs-
bereichs werden am Ende des
Raumes zwei lebensgroße Modelle
sichtbar, die den Besuchern
„entgegenblicken“.

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